Schon vor längerer Zeit hat sich der Gedanke in meinen Kopf geschlichen von Graz nach Mariazell zu gehen. Die Strecke, die ich mir einmal zusammengestellt habe, ist ca. 127 km lang (Link). Doch einfach los spazieren wird hier, zumindest für mich, nicht funktionieren. Vor allem da ich in den letzten Monaten auch nichts gewandert bin. Tja, das ist ein Tribut, das ich dem berufsbegleitenden Studium „zahlen“ muss.
Ich beschloss also einmal zu schauen, wie es mir bei einer längeren Strecke überhaupt geht. Die Strecke vom Hilmteich in Graz auf den Schöckl ist ein sehr guter Test um zu sehen, wie es mit meiner Kondition und „Leidensfähigkeit“ aussieht. Die Strecke war schnell zusammengestellt, einfach dem 06er Pilgerweg nach Mariazell folgen. Der erste Teil im Leechwald und der Anstieg auf den Schöckl sind mir ja bereits gut bekannt. Das Verbindungsstück war fuss-technisch Neuland für mich.
Unbeschwert und ohne viel Planung startete ich um 07:30 am Hilmteich. Es war ziemlich kalt und bewölkt, aber für den Tag war Sonnenschein vorhergesagt. Gemütlich ging es durch den Leechwald zur Basilika nach Mariatrost, die ich nach 55 Minuten Gehzeit erreichte. Auf dem Weg konnte ich auch auch einige Zahlen für den Geocache Steirischer 06: Graz – Mariazell notieren. Runter zur Bundesstraße und auf der anderen Seite wieder hoch ging es links an Fölling vorbei weiter Richtung Niederschöckl.
Nach 2 h 20 min gönnte ich mir die erste Pause mit einer stärkenden Mahlzeit aus Hühnerfleisch mit Gemüse und Bulgur. Es war herrlich in der Sonne im Gras zu sitzen und etwas zu essen. Weiter ging es durch Rinegg und Kreuzberg nach St. Radegund. Auf dem Weg nach St. Radegund stieg ich noch die Stairway for Human Rights empor. Selbst gemachte Stufen durch den Wald, dien an die an das gemeinsame und friedliche Zusammenleben appellieren.
Bis zur Schöckl Seilbahn, wo es endlich wieder in den Wald ging, war ein großer Teil des Weges auf Asphalt zu gehen. Aus meinen Recherchen weiß ich, dass es bis Passail ein sehr hoher Asphaltanteil ist. Der schöne Teil des Pilgerweges fängt dort an. Aber eins nach dem anderen, ich musste erstmal auf den Schöckl rauf. Von unten, bei der Talstation der Seilbahn, bin ich schon sehr sehr lange nicht mehr hinauf gegangen. Nach 3 h 10 min begann es also konditions-technisch interessant zu werden, zudem ich meine Beine eh schon etwas spürte. Obwohl ich mich, zumindest für mich, langsam hinauf schleppte überholte ich erstaunlicherweise doch einige Leute. Nach 1 h 17 min und einer reinen Gehzeit von 4 h 27 min erreichte ich endlich den Alpengasthof am Schöckl.
Nun konnte sich die schweren und müden Beine ausruhen und ich freute mich schon auf ein Stärkung. Melanie kam später noch mit Clarence nach. Sie startete bei der Schöcklmaut und kämpfte über die noch ziemlich vereiste Nordseite hinauf. Nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, ging es zurück zum Auto und ab nach Hause auf die Couch. Wie geht es nun weiter. Nachdem ich mich relativ schnell erholt habe, werde ich ehest möglich die nächste lange Wanderung angehen. Ich habe auf jeden Fall vor von uns zu Hause auf den Schöckl zu gehen. Was den Mariazeller Weg betrifft, die nächste Etappe werde ich, sobald es sich ausgeht, vom Schöckl auf die Sommeralm machen. Danach wäre das Ziel in 2 Tagen von der Sommeralm direkt nach Mariazell zu wandern. Hier würde sich, wenn alles optimal läuft, Ostern perfekt dazu anbieten.
Ich werde sehen wie sich das Ganze entwickelt. Ich merke aber schon, dass es mich ziemlich reizt weitere Strecken zu wandern. Wenn auch mein Körper daran gewöhnt hat, macht es sicher gleich noch mehr Spaß. Hier ein paar Fotos, mit denen ich, trotz Nachbearbeitung, nicht wirklich zufrieden bin. Ich schiebe es einmal auf die schwierigen Lichtverhältnisse 😛
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