Wandern Steiermark

Eselwanderung

So wie es mit dem Einlösen des Gutscheins gedauert hat, hat auch das Schreiben dieses Blogposts gedauert. Nicht, dass ich nicht wusste was ich schreiben soll, ich war einfach nicht in der Stimmung etwas zu schreiben, soll auch mal sein. Nach gut 3 1/2 Jahren – wir haben den Gutschein zu Weihnachten 2013 bekommen – haben wir es Ende August endlich geschafft die Eselwanderung in der Südsteiermark zu machen. Im südsteirischen Grenzgebiet – südlich zwischen Oberhaag und Unterhaag, irgndwo am Berg ist ein „Eselverleih“. Uns wurde an diesem Tag Esel Hermann zugeteilt.

 

Grias Eich, i bin da Herman

Ich bin der Jüngste bei uns im Stall und der kleine Spitzbua von meiner Mama, der Blümchen. Ach ja, und außerdem bin ich der Liebling aller Kinder.

Wie gesagt, ich bin der kleinste und ich hab auch viiiel mehr Energie als die anderen Esel. Am lustigsten ist es, wenn ich mal ein bisschen laufen kann, meine Mama kriegt dann zwar immer einen Anfall, aber die Menschen finden das voll herzig. Deshalb geh ich auch gern mit den Menschen spazieren, ohne meine Mami die ständig auf mich aufpasst. Ich meine, ich bin ja schon recht erwachsen und es gibt echt keinen Grund, dass sie noch so auf mich aufpassen muss. 

Also, an alle die mal mit mir gehen wollen: Ich freu mich echt schon auf euch, ich liiiiebe wandern und kuscheln und ich werd mich auch benehmen können (versprochen!)

Tschüß und vielleicht nehmts mich mal mit.[1]

Nach einer kurzen Einschulung, die Bedienungsanleitung hatten wir schon vorab gemailt bekommen, begleiteten uns die Besitzer noch ein Stück hinauf zum Wanderweg, ab dann waren Melanie, Clarence, Esel Hermann und ich alleine unterwegs. Ich war immer bedacht Hermann vom saftigen Gras weg zu halten, den wenn Hermann sich nicht bewegt, steht und frisst er. Ich musste ihm von Beginn an gleich mal klar machen wer der Boss ist und dass ich entscheide wann er eine kleine Zwischenmahlzeit bekommt. Glaubt mir er hat sicher keinen Hunger gelitten, da er uns ja noch dazu „vollgetankt“ übergeben wurde.

Konnte ich am Tag zuvor auf den Hochblaser noch mein eigenes Tempo gehen, war ich heute als Eselführer von Hermann eingebremst, langsamen Schrittes trotteten wir dahin. Nach kurzer Eingeh-Phase gewöhnte ich mich an sein entspanntes Tempo, was mir richtig gut tat. Es war ein herrliches Gefühl entschleunigt die Forststraße entlang, mal in Slowenien mal in Österreich, dahin zu schlendern. Bei St. Pongratzen legten wir eine längere Pause ein und genossen den herrlichen Ausblick in die Südsteiermark. Hermann graste in der Zwischenzeit gemütlich in der saftigen Wiese; da brauchten wir ihn gar nicht anbinden, wo es was gutes zu Fressen gibt bleibt Hermann einfach stehen. 

Als wir wieder los gehen wollten bockte Hermann das erste Mal ein wenig, Mit Geduld, gutem Zureden und etwas Bestechung konnte ich ihn aber wieder in Bewegung bringen und wir gingen wieder ostwärts Richtung Ausgangspunkt. Bei der Panoramaschenke Tertinek kehrten wir noch auf eine gute Jause ein, während Hermann wieder im Gras, dieses Mal aber angebunden, abgestellt wurde. Nach längeren Pausen scheint Hermann immer etwas Anlaufschwierigkeiten zu haben. Ruhig bleiben, keinen Stress haben und warten bis sich Hermann endlich bequemt weiter zu gehen, war also angesagt.

Insgesamt waren wir 6 Stunden mit Hermann unterwegs, legten dabei gemütlich knapp 11 Kilometer zurück. Es war eine komplett andere Art des Wanderns, welche ich jedem nur empfehlen kann. 

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Eselwanderung

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[1] Quelle: https://www.eselwandern.at/unsere-esel/herman.php