Nach 3 Jahren kann man doch schon von einer kleine Tradition sprechen. Wie die letzten Jahre, stand auch dieses Jahr zu meinen Ehrentag eine besondere Wanderung auf dem Programm. War es vor 2 Jahren die Überraschung mit dem Sonnenaufgangsfrühstück und einer Wanderung zum Guttenberghaus, letztes Jahr eine traumhaft schöne Wanderung auf den Eisenerzer Reichenstein, wurde es heuer die Königsetappe am Dachsteinmassiv. Untergebracht waren wir in der Frühstückspension Bergsicht. Ein kleiner Geheimtipp, da die Pension auf Booking.com nicht zu finden ist – familiäres Flair mit ausgezeichnetem Frühstück 👍
Am Abend der Anreise sorgte ein kurzes und heftiges Gewitter für eine erfrischende Abkühlung. Früh klingelte der Wecker und nach einem guten Frühstück machten wir uns gegen 06:50 bereits auf den Weg zum Guttenberghaus (2.146). Da sich Melanie schon gleich nach Beginn nicht ganz Wohl fühlte, kehrte sie mit Clarence um und ich machte die Königsetappe alleine weiter. Somit konnte ich mein Tempo gehen und erreichte bereits nach 2 Stunden, 5,7 Kilometer und 970 Höhenmeter das Guttenberghaus. Bis zur Materialseilbahn des Guttenberghauses folgte ich einer mehr oder weniger guten Forststraße. Ab der Seilbahn windet sich ein Pfad in unzähligen Serpentinen hinauf.
Gegen 08:30 war es mit dem schattigen Aufstieg vorbei; die Sonne stieg hinter dem Rücken der Kampspitze (2.086) empor und trieb mir ordentlich den Schweiß aus den Poren. Um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen – und natürlich zur Feier des Tages – war nach Ankunft am Guttenberghaus ein Raldler notwendig.
Nach dem Guttenberghaus ging es kurz aber knackig hinauf zu Feisterscharte. Eine Stelle ist auch mit einem Seil versichert, hier hätte ich Clarence sicher über die kleinen Steilstufen heben müssen. Doch der lag mit Frauli gemütlich in der kühlen Unterkunft und machte sicher ein Nickerchen 😆 Von der Feisterscharte geht es nördlich vorbei an der/dem Sinabell (2.349) und der Wasenspitze (2.257) ostwärts bis zu einem Wegkreuz, von dem man in ca. 15 Minuten zum 200 Meter tiefer liegenden türkisgrünen Silberkar Sees (Hölltallsee) absteigen kann.
Wenns steil rauf geht, geht es meistens auch wieder steil hinunter. Über die Stanglalm, die ich bei meinem Abstieg rechts liegen ließ, stieg ich einen verschlungenen steilen Pfad hinunter zur Silberkarhütte. Der Untergrund war rau und steinig und ich musste jeden Schritt mit voller Aufmerksamkeit setzten, um auf dem Geröll nicht auszurutschen. Ich, meine Oberschenkel und vor allem meine Knie waren froh gut bei der Silberkarhütte angekommen zu sein.
Durch die vielen Besucher der Silberkarklamm, war die Hütte mit ihrer Sonnenterrasse bis auf den letzten Platz gefüllt. Ich holte mir einen erfrischenden Radler an der Ausgabe und suchte mir ein schattiges Plätzchen etwas oberhalb der Hütte. Mit dem Wissen den anstrengendsten Teil der Königsetappe geschafft zu haben, schmeckte der Radler gleich noch besser. Als letztes Highlight ging es die 200 Höhenmeter die Klamm hinunter. Beim Kassahäuschen – €3,50 Gebühr für die Klamm – warteten Melanie und Clarence auf mich. Sie sind, nachdem sie ausgeschlafen 😴 waren, gemütlich von der Unterkunft die knapp 4 Kilometer hier rüber spaziert. Wie kehrten noch auf ein Getränk bei der Jausenstation Fliegenpilz ein, bevor es die letzten Kilometer in der Nachmittagssonne zurück zur Unterkunft ging.
Für die Königsetappe gibt es auch ein Stempelpass. Wer in allen vier Stationen (Lärchenbodenalm, Guttenberghaus, Silberkarhütte und Jausenstation Fliegenpilz) ein Getränk konsumiert, kann sich einen Stempel und die Unterschrift des Hüttenwirtes holen. Mit dem vollständigen Stempelpass erhält man beim Intersport Bachler in Ramsau da Gelbe Trikot, als Finisher der Königsetappe.
Ich wurde erst auf dem Guttenberghaus darauf aufmerksam, deshalb fehlt mit noch der Stempel von der Lärchbodenalm.
Auf unserer Heimfahrt machten wir noch einen Abstecher zum Vorderen Gosausee, wo wir ziemlich überrascht waren, da der See eine angenehme Temperatur hatte. Schnell zurück ins Auto und die Badesachen holen war die Devise; eine willkommene Abkühlung. Nur Clarence passte das gar nicht; sein Hüteinstinkt schlug hier an und er wimmerte und bellte, als wir beide im Wasser waren. Er ist keine Wasserratte und stand nur bis zum Bauche im kühlen Nass.
Werte aufgezeichnet mit Garmin Vivoactive HR. Können von denen, die bei der Strecke angezeigt sind, abweichen. Reine Gehzeit.